Το σύμπλεγμα αρ. 257 του Ε.Μ. και οι πλατωνικοί Σιληνοί : μια ακόμα προσέγγιση στην «προσωπογραφία» του Σωκράτη

Part of : Αρχαιογνωσία ; Vol.3, No.1-2, 1982, pages 123-161

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123-161
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Die gruppe Athen National Museum No 257 und die platonischen Silene : ein weiterer beitrag zum portrattypus des Socrates
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Μελέτες-Articles
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Die Studie besteht aus zwei Kapiteln und eine Epilog. Das erste Kapitel behandelt die rundplastische Gruppe Nr. 257, die 1838 im Dionysostheater am Südabhang der Akropolis gefunden wurde und heute im Nationalmuseum ausgestellt ist. Dargestellt ist ein stehender bärtiger Mann mit wollige Chiton und Himation, der auf der linken Schulter ein Kind mit k.urzem Chiton und Himation trägt.Was die Hauptprobleme der Interpretation und der Datierung dieser Gruppe angeht, die die Forschung bereits im letzten Jahrhundert beschäftigten, führt die hier vorgelegte Studie nach einer Analyse der Grundzüge der Gruppe selbst und auf Grund stilistischer Vergleiche mit anderen Werken zu folgendem Schluss: a) dargestellt ist ein Papposilen mit Theaterkostüm, der auf seiner Schulter den Gott der Tragödie und des Theaters, Dionysos, als Kind, trägt; b) die Gruppe muss eine Kopie des 2. Jhs. v. Chr. sein.Hinsichtlich der zeitlichen Einordnung des Originals lassen die ausführliche Analyse der Einzelelemente der Komposition, die Analyse von Haltung und Gestik des Silens, das Auffinden des Typus in der Tradition der Plastik sowie Vergleiche mit anderen Werken der Grossplastik und der Koroplastik eine Datierung in das Jahrzehnt 440/430 v. Chr. befürworten. Aufgrund der angeführten Tatsachen, aber auch der Indizien, die das Werk selbst und der fundort bieten, ist nicht auszuschliessen, dass die Original - gruppe ihre Entstehung einem ersten Sieg (438 v. Chr.) einer Trilogie des Sophokles verdankt, wobei das Satyrdrama der uns leider nur in wenigen Fragmenten erhaltene “Dionysiskos”gewesen sein muss, dessen Inhalt die Erziehung des Dionysos durch den Papposilen war. Entsprechende “choregische” Gruppen muss es auch schon vor der Datierung der Gruppe im NM gegeben haben, wodurch die angeführte Ansischt bestätigt wird.Die Untersuchung des Typus des Dionysos -tragenden Papposilen- Paidagogos macht von neuem klar, dass der sogenannte "Hermes” des Praxiteles in seiner ursprünglichen Gestalt einen Satyr dargestellt haben muss. Die Statue in Olympia weist das Schema des ruhig stehenden Satyr-Pädagogen auf und nicht das des bewegten Hermes, der Dionysos zu Papposilen und den Nymphen trägt.Die Existenz der Gruppe NM 257 führt zur Lösung eines weiteren Problems. Die Stelle des Plinius, nat. hist. 36, 29, an der die Statuen von Satyrn erwähnt werden, deren einer "Liberum patrem palla velatum umeris praefert”, braucht nicht verbessert zu werden, wie W. Klein vorgeschlagen hat. Die Gruppe im NM entspricht der von Plinius beschriebenen, und es wird klar, dass der römische Schriftsteller eine entsprechende (oder auch, unter Umständen, das Original selbst) gesehen hat.Das Original scheint die Entstehung eines Typus "Papposilen - Pädagoge" stark beeintlusst zu haben, wie sich aus einer Reihe von Terrakotta - Statuetten ergibt. Ausserdem scheint das Original der Vorfahre von Masken der Alten Komödie am Ende des 5. Jhs. v. Chr. gewesen zu sein und eine entscheidende Wirkung auf das Sokrates - Porträt ausgeübt zu haben. Im zweiten Kapitel wird die bekannte Stelle des platonischen Symposion (215 b) analysiert, um die Identität der Silene klar zu machen, mit denen Alkibiades Sokrates vergleicht. Die Meinung verschiedener Forscher, dass diese Silene Gebrauchsgegenstände oder auch “re - usable moulds" gewesen seien, lässt sich mit Hilfe der begriftli- chen und sachlichen Textanalyse widerlegen.Wie aus dem Text folgt, ähnelt Sokrates den Silenen auch innerlich, weil er. wie jene, ein dämonisches Wesen ist. Äusserlich ist er ihnen ähnlich missgestaltet. Man wird von dieser äusserlichen Ähnlichkeit überzeugt, wenn man die marmoren Statuen betrachtet, die in dem Bildhauerwerkstäten Athens in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. ausgestellt waren. Sie stellten Silene dar, wohl sitzend, mit Flöten oder Panflöten (Syrinx). Ihre Variationsmö glichkeiten waren freilich gross, und es wird klar, dass Alkibiades nicht einen konkreten und streng wiederholtem Typus im Sinn hat, sondern allgemeiner Statuen von Silenen mit dämonischen Merkmalen, die auch für Sokrates kennzeichnend waren. Aufgrund dieses Schlusses und der Ähnlichkeit des Papposilens im NM mit Kopien von Porträts und Statuetten des Sokrates wird klar, dass das Original der Gruppe die Schöpfung des ersten Porträts des grossen Philosophen beinflusst haben muss.
Subject:
Subject (LC):
Keywords:
αρχαία ελληνική γλυπτική
Notes:
Περιέχει σχέδια