Τα αγάλματα των Μουσών από το ωδείο της Θεσσαλονίκης

Part of : Εγνατία ; No.2, 1990, pages 73-122

Issue:
Pages:
73-122
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Die musenstatuen aus dem odeion von Thessaloniki
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Drei kopflose weibliche Statuen wurden 1962 im kleinen Odeion an derOstseite des Agorakomplexes von Thessaloniki gefunden. Sowohl der Bau alsauch die Statuen werden meistens in die Zeit der Tetrarchie datiert. Unabhängigvon der Chronologie wurde die Theorie geäußert, daß die Statuen nicht zuder ursprünglichen Ausstattung des Odeions gehörten, sondern hier nachträ­glich in einer späten Zeit aufgestellt worden seien.Es handelt sich um Statuen von Musen. Die kitharaspielende Muse isteine Kopie nach einem bekannten Typus aus der sogenannten Gruppe derThespiaden im Vatikan. Das Vorbild dieses Typus, der gut und getreuüberliefert ist, muß in die hellenistische Zeit datiert werden. Die kaiserzeitlichenRepliken der Muse mit der Kithara stellen, berücksichtigt man dieIkonographie dieser Periode, Erato dar. Die zweite Statue, ebenfalls eineKopie nach einem bekannten Typus, stellt eine felltragende Muse dar. Eshandelt sich aber nicht um Thalia, wie man angenommen hat, sondern umEuterpe, in deren beiden Händen die Auloi zu ergänzen sind. Auch bei diesemTypus, der stilistische Ähnlichkeiten mit dem vorangehenden zeigt, mußman ein Vorbild der gleichen Zeit, wenn nicht aus der gleichen Statuengruppe,annehmen. Die dritte Statue wiederholt einen klassizistischen Typus, denTypus der Hygieia Broadlands, der oft zur Darstellung der Hygieia oder derTyche frei verwendet wurde. In unserem Fall stellt er eine Muse dar, und zwarKleio, die mit Schreibtafel und Schreibstift zu ergänzen ist.Unsere Statuen zeigen die gleichen technischen und stilistischen Merkmale.Demgemäß bilden sie eine Einheit und sind höchstwahrscheinlich ineiner lokalen Werkstatt von Thessaloniki bestellt worden. Auf der anderenSeite stehen sie ohne weiteres in enger Beziehung zu der weiblichen Porträtstatueder frühseverischen Zeit, die 1944 an der Stelle des später ausgegrabenenOdeions ans Licht kam. Das führt uns zu dem Schluß, daß alle vierStatuen Teil des ursprünglichen Ausstattungsprogramms des Gebäudes sind.Sie waren wahrscheinlich an der scaenae frons in Nischen aufgestellt, wie auchihre sehr vernachlässigte Rückseite zeigt.Da die Skulpturen frühseverisch sind, muß das Odeion spätestens zudieser Zeit fertiggestellt gewesen sein. Diese frühe Datierung bereitet keine Schwierigkeiten, da auch der Befund der Agora selbst eine Datierung in dieseZeit nahelegt, während es für die tetrarchische Datierung keine gewichtigenArgumente gibt. Wie aus dem Grundriß des ganzen Komplexes zu erkennenist, kann das Odeion vom ursprünglichen Entwurf der Agora nicht getrenntwerden.Die Ausstattung von Theatern mit Musenstatuen geht in die hellenistischeZeit zurück. In der Severerzeit war sie schon längst eine weitverbreitete Gewohnheit.Der christliche Schriftsteller Tertullianus (De spectaculis, X) nenntApollon und die Musen unter den Schutzgöttern der paganen Aufführungenim Theater. Die Auffindung der Musenstatuen im Odeion von Thessalonikiist ein Beweis dafür, daß der Bau bis in seine späten Phasen für Musikund Theaterveranstaltungen genutzt wurde. Dagegen ist seine angenommene Funktion als Arena auch wegen des architektonischen Befunds unwahrscheinlich.
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Keywords:
ρωμαϊκή περίοδος
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