Περί της κρατητείου αιρέσεως : σκέψεις γύρω από το ανάγλυφο του Αρχέλαου από την Πριήνη

Part of : Εγνατία ; No.1, 1989, pages 129-170

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129-170
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Das schon im 17. Jh. bei Bovillae, in der Nähe von Rom, gefundene Relief des Archelaos von Piiene wurde im Laufe der Zeit sehr unterschiedlich beurteilt. Hier wird der Versuch unternommen, das Werk einheitlich zu interpretieren.Die Darstellung besteht aus zwei übereinander gestellten Bildern. Im unteren Register wird der thronende Homer durch eine Reihe von Personifikationen geehrt. Oben erscheinen die neun Musen mit Apollon, ihre Mutter Mnemosyne und Zeus in einer gebirgigen Landschaft, sowie eine vor einem Dreifuss errichtete Statue. Eigenartig ist der allegorische Charakter der unteren Szene, in der Homer nicht nur als der grösste Dichter aller Zeiten, sondern zugleich als Urheber jeder From von Lit- teratur und Grudlage der menschlichen Erziehung gepriesen wird. Eine eingehende Analyse zeigt, dass hier stoisches Gedankengut verbreitet wird, insbesondere die Homer-interpretation des Krates von Mallos und seiner Nachfolger (die sogenannte Κρατήτειος αΐρεσις), deren Tätigkeit mit der berühmten pergamenischen Bibliothek verbunden ist.Dieselben Gedanken kommen auch in der Darstellung des Musenberges zum Ausdruck. Es handelt sich wohl um eine geschlossene Szene, in der die homerischen Epen von Apollon und den Musen vorgeführt, interpretiert und nachgeahmt werden. Zeus hört zu und erkennt die wahrhaftig göttliche Leistung des Dichters an. Seine Botschaft wird von einer Muse zu den versammelten Schwestern gebracht. Die Statue vor dem Dreifuss stellt aller Wahrscheinlichkeit nach wiederum Homer dar, der als heroisierter Mensch unter den Göttern erscheint. Ursprünglich dürfte er durch den heute verlorengegangenen Kopf erkennbar gewesen sein. Auch in der Komposition des Musenberges ist wohl eine Anspielung auf die Homerinterpretation des Krates von Mallos zu erkennen: Die Muse mit dem Globus illustriert wahrscheinlich seine Theorie, nach der Homer die Erde und die sie umgebendeWelt als Kugeln auffasste.Es gibt keinen äusseren Grund, das Werk für einWeihrelief zu halten, wie dies in der Regel geschieht. Es handelt sich eher um einen Relief- pinax, der in einer Schule, einem Gymnasion, oder vielmehr in einer Bibliothek aufgestellt war. Dieser Brauch ist gerade in hellenistischer Zeit bezeugt.Sowohl der Stil des Archelaosreliefs als auch die in der Darstellung zum Ausdruck kommenden Gedanken führen nach Pergamon. Auch die Herrscherköpfe, mit denen die Figuren des Chronos und der Oiku- mene hinter dem thronenden Homer in der unteren Zone versehen sind, können sehr wohl auf Attalos III. und seine Mutter Stratonike gedeutet werden. Stammt das Relief tatsächlich aus Pergamon oder seiner Umgebung, so lässt sich ohne Schwierigkeit eine Erklärung dafür finden, dass es bereits in der Antike nach Italien gelangte.
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Αντιστοιχούν οι πίνακες 399-402 από το παράρτημα πινάκων στο τέλος του τεύχους