Μια εξαφανίσθεισα μεγάλη μονή της Θεσσαλονίκης : η μονή του Προδρόμου

Part of : Μακεδονικά ; Vol.18, 1978, pages 1-26

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1-26
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Ein grosses verschwundenes Kloster von Thessalonike. : Das Prodromos-Kloster
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Nach der bekannten Stelle des Johannes Anagnostes Murad II, welcher Thessalonike im Jahre 1430 eroberte, hatte die Acheiropoietos-Kirche und das Prodromos-Kloster zu Moscheen verwandelt. Die erste als Symbol seines Sieges und das zweite, weil es schon vor Jahren von den Türken genom­ men worden war. Es gibt gar keinen Zweifel, dass die Acheiropoietos-Kirche des Anagnostes keine andere als die heutige gleichnamige Kirche in der Stadt ist, welche in der Türkenzeit Eski-Djuma, d.h. alte Gebetstelle, hiess und welche heute noch den Stempelmark des Sultans auf einer Säule ihrer nörd­lichen Säulenhalle trägt. Probleme stellt das Prodromos-Kloster auf: a) Wann wurde es vor 1430 von den Türken genommen? b) Welche ist seine Ge­ schichte? c) Wo lag dieses Kloster im Inneren der Stadt Thessalonike? a) Das Prodromos-Kloster könnte nicht während der ersten Periode der Untertänigkeit der Stadt Thessalonike zu den Türken, 1387-1391, von densel­ben genommen worden sein, da damals keine Stadteroberung, keine Stadt­besetzung, sondern nur einfache Steuerpflichtigkeit unter freien Verwaltungs­bedingungen zustande gekommen war. Das Prodromos-Kloster muss bei der gewaltigen Stadteroberung vom zornentbrannten Bajazit I. im Jahre 1391 von den Türken besetzt worden sein, da diesser, wie sein Sohn Musa in seiner Rede erwähnt, alle Kirchen der Stadt besetzt und zu Moscheen verwandelt hatte, während er die Stadt bis zum Jahre 1403 in türkischen Händen hielt. Dies wird auch von einer Patriarchenurkunde vom Jahre 1401 bezeugt, laut welcher die Mönche des Prodromos-Klosters im Kloster Akapniou Zuflucht gefunden hatten. Nach der Katastrophe, welche Bajazit, I. in der Schlacht bei Angora im Juli 1402 erlitten hatte, wurde die Stadt Thessalonike und alle ihre Kirchen von Bajazits Nachfolgern den Christen zurückgegeben, sodass Ignatz von Smolensk im Jahre 1405 die Stadtkirchen und darunter das Prodromos-Klo­ster frei fand und besuchte. Noch einmal vor dem Jahre 1430 wird das Pro­dromos-Kloster in einem Chrysobull des Kaisers Johannes VII. Palaiologos vom Jahre 1407 als freies Kloster erwähnt. b) Die Geschichte des Prodromos-Klosters kann aus Klosterurkundendes Iberon-Klosters auf dem Heiligen Berge rekonstruiert werden. So:Nach einem Chrysobull des Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetosvom Jahre 946 wurde das Prodromos-Kloster von Verwandten dieses Kaisers nicht viel vor 946 gegründet. Es besass Güter mit zinspflichtigen Paroiken und Douloparoiken und 36 ihm geschenkten zinsfreien Paroiken. DieTatsache, dass dies Chrysobull vom 946 sich jemals unter den Urkunden desIberon-Klosters, welches im 946 noch nicht existierte, als Eigentumstitel befand, zeigt, dass das Prodromos-Kloster irgendwann zum Metochion (Klosterbesitz) des Iberon-Klosters wurde. Die Frage ist, wann dies geschah undwo ist die Urkunde dieser Übergabe?Nach einem Chrysobull des Kaisers Basileios II. des Bulgarentöters vomJahre 980 wird dem Bergünder des neuentstandenen Iberon-Klosters unteranderen auch das Leontios-Kloster in Thessalonike im Austausch gegeben.Was hat dieses Kloster mit unserem Prodromos-Kloster zu tun? Folgendes:Ein auf dieses Leontios-Kloster bezügliches Sigillion des Staatsbeamten Theodoras Kladon vom Jahre 960 oder 975, weiches sich auch im Iberon-Klosterbefand und welches so die Übergabe des Leontios-Klosters zum Iberon-Kloster schon indirekt beweist, spricht von 36 zinsfreien Paroiken, welche demLeontios-Kloster ehemals von einem verstorbenen Kaiser Konstantin geschenkt worden waren. Es ist leicht durchzusehen, dass mit diesem verstorbenen Kaiser Konstantin kein anderer als Konstantin VII. Porpbyrogennetos des Chrysobulls vom 946 und mit den 36 zinsfreien Paroiken keine andereals die 36 zinsfreien Paroiken des Prodromos-Klosters gemeint sind und folglich, dass das Prodromos-Kloster und das Leontios-Kloster ein und dasselbeKloster ist. Der Klostemame Leontios ist, sehr wahrscheinlich, einem nach946 und vor 980 dazwischen gekommenen neuen Besitzer oder Erneuerer desProdromos-Klosters zu verdanken und deshaJb verschwindet der Name Leontios nachdem das Kloster im Jahre 980 zum Metochion des Iberon-Klosterwurde. Die Schlussfolgerung wäre, dass das Prodromos-Kloster im Jahre 980,obwohl unter dem Namen Leontios-Kloster, zum Metochion des Iberon-Klosters wurde und dass die diesbezügliche Übergabungsurkunde keine andereals das Chrysobull des Kaisers Basileios II. des Bulgarentöters vom Jahre 980,also die Gründungsurkunde selbst des Iberon-Klosters, ist.Eine Reihe darn von Urkunden des Iberon-Klosters von den Jahren1034, 1079, 1311, 1317, 1320 u.a. spricht vom Prodromos-Metochion des Iberon-Klosters in Thessalonike als von einem reichen an Klostergütern Klosterbesitz. Unter ihnen gibt uns aber eine Verkaufsurkunde vom April 1320die wertvolle topographische Angabe, dass das Prodromos-Kloster sich im «Acheiropoietos-Stadtviertel» befand, in der Nahe also der heutigen Acheiropoeitos-Kirche.c) In Anbetracht der Tastache, dass das Prodromos-Kloster vom Jahre1430 an als türkische Moschee weiter existiert hat, muss man seine Stelle in derStadt in heute noth merklichen türkischen Bauresten in der Nähe der Acheiropoeitos-Kirche suchen. Solche gibt cs tatsächlich nicht viel westlicher vomehemaligen Aethrion der heutigen Achei’opoietos-Kirche und aut der nordseite der Egnatia-Strasse.Dort steht heute noch das Badehaus «Paradeisos», welches nichts anderesist als das türkische «Beji-Chamam», gebaut nach se ner arabischen Inschriftin der Zeit Murads II. im Jahre 1444 und erwähnt von Johannes Anagnostesals «gemeinsames Bad», für Männer und Frauen nämlich, wie es das «BejiChamam» tatsächlich war (Tsifte-Chamam). Daneben und östlich dieses altenBadehauses, der Acheiropoietos-Kirche zu, befand sich vor 75 Jahren dasSouleiman-Djami, unter welchem D. Evangelides im Jahre 1933 die Grundlagen einer grossen Kirche mit iconomachischer Wandverzierung ausgegrabenhat.Nach den Feststellungen dieser Ausgrabung sind die drei Schiffe der Kirche nicht gleichzeitig gebaut, sondern die Seitenschiffe sind nachträglich zugebaut worden, zuerst das nördliche und dann das südliche Seitenschiff, undwaren sie als Bergabungs-Kapellen benutzt. Das ursprüngliche Mittelschiffdatiert D. Evangelides in den letzten Jahren der ersten Hälfte der 9. Jahrhunderts, d.h. zwischen 840-850.Die Beschreibung des Evangelides-Fundes zeigt einige gemeinsame Merkmale mit der Entwicklungsgeschichte des Prodromos-Klosters, d.i. : Eine ursprüngliche Kirche (das Mittelschiff) von den Jahren 840-850, um welche alsKatholikon später ein Kloster (das Prodromos-Kloster des Jahres 946) zugebaut wird. Ein Zusatz der nördlichen Bergabungs-Kapelle (vermutlicher Erneuerer Leontios des Leontios-Klosters). Ein Zusatz der südlichen Begrabungs-Kapelle, welche eine Zunahme der Mönchszahl verrät (grosses ausgewachsenes Prodromos-Metochion gegeben dem Iberon-Kloster).Der Zusammenfall von vier Elemente auf derselben Stelle, d.h. 1) DerFund des Evangelides in der Nähe der Acheiropoietos-Kirche, wie das Prodromos-Kloster war, 2) sehr alte türkische Baureste von der Zeit der Staderoberung vom 1430 auf derselben Steile, 3) christliche Klosterruinen unterden türkischen Bauresten, und 4) eine Analogie zwischen der architektonischen Entwicklung des Evangelides-Fundes und der Entwicklungsstufen derGeschichte des Prodromos-Klosters, macht sehr wahrscheinlich, das wir unshier auf der Stelle des verschwundenen Prodromos-Klosters befinden.
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856:https://ejournals.epublishing.ekt.gr/index.php/makedonika/article/view/6045, DOI: https://doi.org/10.12681/makedonika.484
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