Χριστιανικές αρχαιότητες και μνημεία της Μικράς Ασίας

Part of : Δελτίο Κέντρου Μικρασιατικών Σπουδών ; Vol.15, 2008, pages 163-256

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163-256
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Christliche antiquitaten und monumente von kleinasien
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Im Gebiet Kleinasien waren im Verlauf der Jahrhunderte hoch entwickelteKulturen und verschiedene Religionen entstanden. Auch das Christentum, dieneue Religion der Liebe und Versöhnung, wurde hier schon sehr früh bekannt.Die Apostel Paulus, Petrus, Philippus, Johannes der Theologe und andere,gemeinsam mit ihren engsten Mitarbeitern, hatten Kleinasien besucht, dortdas Evangelium verkündet und die ersten christlichen Gemeinden gegründet.Der Apostel Philippus lebte und wirkte in der Stadt Hierapolis in Phrygien,wo er den Märtyrertod erlitt. Dort wurde über seinem Grab ein großartiges,achteckiges Kirchengebäude errichtet, das bis heute zahlreiche Besucherbewundern. Johannes der Theologe verbrachte nach der Überlieferung seineletzten Lebensjahre in Ephesus, wo er starb und begraben wurde. Schon im 4.Jh. wurde an seinem Grab eine christliche Kirche errichtet. Unter dem KaiserJustinian I. (527-565 n. Chr.) wurde am selben Ort eine prächtige Basilikaerbaut, deren Überreste bis heute erhalten sind.Ende des 1. Jhs bestehen in Kleinasien schon mehrere organisiertechristliche Gemeinden, die von einem Bischof geleitet werden, u.a.:a) Ephesus, b) Smyrna, c) Pergamon, d) Thyatira, e) Sardes, f) Philadelphiaundg) Laodizea {Ot'tl· 1,11).Die heute noch vorhandenen Reste großer, prächtig geschmückterKirchen aus der frühchristlichen Zeit lassen auf sehr zahlreiche christlicheEinwohner Kleinasiens schließen und ebenso auf eine hohe wirtschaftliche,geistige, künstlerische und allgemeine kulturelle Blüte dort.Der Übergang von den antiken Religionen zum Christentum ginganscheinend ziemlich reibungslos vonstatten, zumal die wesentlichen politischenund wirtschaftlichen Strukturen der Gesellschaft erhalten blieben. Sokann man die frühchristlichen Monumente Kleinasiens und der christlichenÖkumene allgemein einer letzten Blütezeit der antiken griechisch-römischenWelt zuordnen.Die christlichen Kirchen Kleinasiens gehören meist zum Typ der dreischiffigen,holzgedeckten, hellenistischen Basilika, wenige haben ein gewölbtesDach. Nur eine kleine Anzahl der Kirchen aus frühchristlicher Zeitzeigt eine völlig andere Architektur (Oktogon, Kirchen mit kreisförmigemGrundriss, vier oder drei Nischen u.a.). Mitte des 7. Jhs beginnt der Vertali der frühchristlichen Monumente durchEinfälle der Araber, Bürgerkriege und Naturkatastrophen wie Brände, Erdbebenund Überschwemmungen. Ab Mitte des 9. Jhs entsteht allmählich aufden Resten der Antike eine neue, andere Welt.Während der byzantinischen Epoche war Kleinasien die tragende Säuledes Kaiserreiches. Von hier aus wurde der Staat mit Nahrungsmitteln,menschlichen Ressourcen und allem Notwendigen versorgt. Nach derSchlacht von Manzinkert (1071 n. Chr.) werden die Gebiete Kleinasienszunächst von Seldschuken und später von othomanischen Türken in Besitzgenommen.Während der folgenden vier Jahrhunderte wurde die Bevölkerung dort,in der Regel Griechen oder gräzisierte orthodoxe Christen, allmählichislamisiert und der türkischen Kultur zugeführt. In dem weitläufigen Gebietblieben kleine Inseln griechisch orthodoxer Gemeinden erhalten, besondersan der westlichen Küste aber auch im Landesinneren. Informationen überdie Christen der Küstenregion sind erhalten, während wir bis zu Beginn des18. Jhs über die Christen im Landesinneren nur wenig oder nichts wissen.Im 18. Jh. werden griechische Christen in Kleinasien wieder zahlreicher,erhalten bestimmte Vorrechte, organisieren sich um die orthodoxe Kircheund entwickeln sich allgemein.Nach der kleinasiatischen Katastrophe (August 1922) kam es zu einemBevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei. Etwa 1,5Millionen orthodoxe Griechen mussten ihre Heimat in Kleinasien verlassenund ebenso 500.000 Türken, die aus Griechenland nach Kleinasien umgesiedeltwurden.Die christlichen Kirchen Kleinasiens wurden infolge der historischenWirren entweder völlig zerstört, oder in Moscheen umgewandelt undblieben so erhalten oder völlig anderer Nutzung zugeiuhrt.Die Forschung sollte sich weiterhin mit den christlichen MonumentenKleinasiens beschäftigen, um mehr Erkenntnisse über die Kunst und dieGeschichte der Menschen zu gewinnen, die über Jahrhunderte dort gelebtund eine hohe kulturelle Blüte entwickelt haben. Diese Kultur hat dieeuropäische und weltweite kulturelle Entwicklung geprägt und beeinflusstsie bis heute.
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