Μακεδονικὰ Σύμμεικτα

Part of : Τεκμήρια ; Vol.1, 1995, pages 173-190

Issue:
Pages:
173-190
Section Title:
Σύμμεικτα
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Abstract:
In der vorliegenden Arbeit werden drei Inschriften, die die Topographie und die Geschichte Makedoniens betreffen, veröffentlicht oder kommentiert. - In der ersten Inschrift, einer Grabinschrift aus dem 3 Jhdt. v. Chr., die aus der Gegend von Dorylaion in Phrygien (Afyon) stammt, ist uns der Name eines gewissen Philipp überliefert. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um einen Soldaten, der sich selbst als «Μακεδών Έλημιώτης έκ πόλεως ΔΕΤΕΛΑΣ» bezeichnet. Aufgrund der beiden Ethnika gelangt der Autor des Artikels —im Gegensatz zu den Erstherausgebern der Inschrift (MAMA X, 220)— zu dem Schluß, daß der Tote aus dem Bezirk Elimia in Makedonien stammte und sein Geburtsort eine bis jetzt unbekannte Stadt dieser Gegend ist, deren Name allerdings nicht aufs genaueste rekonstruiert werden kann. Die Erstherausgeber vermuten, daß es sich um die aus syrischen Quellen bekannte Stadt Tel(l)a in Mesopotamien handelt. — Die zweite fragmentarisch erhaltene und bisher unveröffentlichte Inschrift stammt aus Berroia. Sie bezieht sich auf einen gewissen Oberpriester (Archiereus) auf Lebenszeit (διά βίου) des makedonischen Provinziallandtages. Von seinem Namen sind uns nur das Praenomen und das Gentilizium (Tiberius Claudius) erhalten. Aufgrund paläographischer Kriterien und vor allem der Bedeutung des terminus technicus διά βίου bietet es sich an, den Oberpriester der neuen Inschrift und den aus anderen Inschriften bekannten Berroier T. Claudius Peierion, Oberpriester auf Lebenszeit im makedonischen Provinziallandtag (Ende des 1. / Anfang des 2. Jhts n. Chr.), für ein und dieselbe Person zu halten. Wegen der in jeder Hinsicht auffälligen Ähnlichkeit der neuen Inschrift mit der Inschrift SEG 27, 262, die von einer Statuenbasis stammt, die die Phyle Bereike der Stadt Berroia zu Ehren des T. Claudius Peierion aufstellte, können wir annehmen, daß auch sie von einem solchen Denkmal einer anderen Phyle der Stadt stammt. — Die dritte Inschrift ist ein unveröffentlichtes Fragment (aus dem Ende des 1. oder aus dem 2. Jhdt. n. Chr.), das man in der makedonischen Stadt Europos fand. Es gehört zu einem Beschluß, mit dem ein angesehener Bürger wegen seiner Wohltätigkeiten für die Stadt geehrt wird. Zu diesem Schluß kommen wir vor allem wegen des Wortes «παράτειμον», das in dem Text des Beschlusses erhalten ist. Inschriftliche Parallelen aus Städten Kleinasiens zeigen, daß der Geehrte seinen Mitbürgern oder Händlern einen Geldbetrag zur Verfügung stellte, damit auf dem städtischen Markt Getreide oder öl zu einem niedrigeren Preis als dem üblichen Marktpreis angeboten werden konnte. Dieses Phänomen ist uns bekannt und wird in der Regel mit dem terminus Technicus «παράπρασις» bezeichnet. Anläßlich dieses neuen Zeugnisses werden alle epigaphisch bezeugten Fälle von Paraprasis aus Städten der Provinz Makedonien aufgelistet. Am Ende des Artikels werden bestimmte Vermutungen über andere mögliche Wohltaten des Geehrten angestellt.
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