Θεοῖς Μεγάλοις : Μια νέα ἀναθηματικὴ ἐπιγραφή

Part of : Τεκμήρια ; Vol.6, 2001, pages 14-21

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14-21
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Θεοῖς Μεγάλοις : Eine neue Weihinschrift
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Die neue Weihinschrift wurde im Jahr 1998 von einem Einwohner des heutigen Dorfes Mavrothalassa dem Archäologischen Museum der Stadt Serrai übergeben. Der genaue Herkunftsort der Inschrift bleibt unbekannt. Es handelt sich um eine Weihung an die Theoi Megaloi seitens des C. lulius Blastus, der den Bau des Tempels dieser Götter mit der dazugehörigen Ausstattung aus eigenen Mitteln bestritten hatte. Die Inschrift wird auf den 8. Tag des Monats Dios des Jahres 224 datiert. Hauptsächlich aus dem Grund, dass eine Freilassung aus Leukopetra dasselbe Datum enthält (έτους ΔΚΟ, Δείου) und zugleich (der Schrift nach) aus einer viel späteren Zeit stammt, ergibt sich, dass das 224. Jahr der neuen Weihinschrift nach der provinzialen Ära zu berechnen ist. Demnach wurde die Inschrift im Oktober des Jahres 76 n.Chr. eingraviert. Die neue Weihinschrift belegt den Kult der Theoi Megaloi in einem unbekannten Ort in Ostmakedonien. Aus bestimmten Gründen sind diese Theoi Megaloi mit den gleichnamigen Göttern aus Samothrake zu identifizieren. Einerseits werden die Theoi Megaloi von Samothrake zwar als diejenigen von Samothrake bezeichnet, sie werden aber oft auch ohne weitere Bezeichnung als Theoi Megaloi angesprochen. Gerade die Ansprache der Götter von Samothrake als Theoi Megaloi ist charakteristisch für Makedonien. Andererseits enthalten die Mysten- und Epoptenlisten aus Samothrake Personen aus vielen Städten Makedoniens. Das unvollständig auf dem Stein erhaltene Wort, das unmittelbar auf den Namen der Theoi Megaloi wohl als Beiname folgt, hat keine Parallele, ausser dem bei Stephanos von Byzanz überlieferten Heroennamen Desos (siehe dazu C. Tümpel, RE V 1, 252). Das unvollständig erhaltene Wort ist eher als eine Bildung aus einem unbekannten Ortsnamen zu verstehen, denn die Theoi Megaloi führen äusserst selten Beinamen, welche spezielle Eigenschaften wiedergeben. Ihre übliche Bezeichnung ist ein ortsbezogener Ausdruck wie die Theoi Megaloi von Samothrake. Ähnlich lautet die Formulierung der Theoi Megaloi von Keramos (l.Keramos 17) am wahrscheinlichsten unter dem Einfluss der Götter von Samothrake. Der Weihende C. lulius Blastus ist sonst unbekannt. Der Name Blastus, der verzeinzelt von Kleinasien über die Inseln und das Festland bis auf Sizilien und Süditalien bezeugt ist, wird überwiegend während der Kaiserzeit verwendet und scheint einem niederen sozialen Milieu zu entstammen, weil sich unter seinen Trägern öfter Sklaven und Freigelassene finden. Ein gewisser sozialer Aufstieg ist bei Personen mit römischem Bürgerrecht bemerkbar. Eindeutig ist die Erwerbung des römischen Bürgerrechts nur bei den Freigelassenen von römischen Bürgern und von römischen Kaisern.
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