Εις αναζήτησιν ελλειπόντων μελών επιτυμβίων αρχαϊκών γλυπτών παρά την Ανάβυσσον : Το κλιμακωτόν βάθρον του Κούρου Κροίσου

Part of : Αρχαιολογικά ανάλεκτα εξ Αθηνών ; Vol.VII, No.2, 1974, pages 215-228

Issue:
Pages:
215-228
Parallel Title:
Die dreisiufenbasis des Kroisos - Kuros
Section Title:
Σύμμεικτα
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Abstract:
Zur Klärung der besonderen Fundumstände und, wenn möglich, zur Auffindung der Gräber und der fehlenden Stücke wurderl im Gebiet von Anavysos die Fundorte dreier archaischer, plastisch ausgestatteter Grab- mäler näher untersucht.Aber weder an der Stelle Barbaliaki im Oliven - Grundstück des Panagiotis Angelis rechts der von Kamarisa über Plaka nach Keratea führenden Straße, wo das Stelenfragment einer Mutter mit ihrem Kind ( NM. 4472, A b b. 1 ) gefunden worden ist, noch auf dem Landgut etwa 600 m nordwestlich der kleinen Panteleimon - Kirche an der Gabelung der Straßen nach Keratea und nach Kalyvia Kuvara hatten die Grabungen Erfolg; das bezeichnete Gut, früher im Besitz des Arztes Evangelos Liapis, jetzt des Spyridon Kavetsos, ist der Fundort des Aristo- dikos - Kuros ( NM. 3938 ). Die Untersuchungen an diesen Stellen sind künftig fortzusetzen.Ein einmaliger Fund ist indessen bei der Grabung an einem niedrigen Grabhügel an der Stelle Phoinikia gelungen : die Entdeckung mehrerer Steine von der Stufenbasis des Kroisos - Kuros ( NM. 3851 ), durch die der Wiederaufbau der Basis möglich wird.Der untersuchte Hügel hegt an der heutigen Straße von Anavysos nach Kalyvia Kuvara auf der Berg - Seite, einem Acker ( früher im Besitz von Sotirios Sideris, Einwohner von Kalyvia, heute von Sappho Pirnaraki ) etwa 200 - 300 m nordwestlich der verfallenen kleinen Kirche der Mono- meritissa, rund 500 m von den Hausbauten und Stallungen des Landguts Melissurgos entfernt. Der Tymbos überragt die an ihm vorbeiführende antike Straße um 2 m; sein Durchmesser mißt 28 m.Die wiedergewonnene Basis bestand aus drei im Grundriß rechtwinkligen Stufen.Von der untersten, die zugleich die Euthynterie vertritt, wurden beide Porossteine wiedergefunden, die sich an der schmalen Vorderseite der Basis zur vollen Breite dieser Seite ergänzen. Sie sind auf ihren aneinander an passenden Seiten mit einem leichten, rechtwinkligen, im Winkel innen abgerundeten Uberstand versehen ( der rechte Porosstein vorne, der linke hinten ), der sich in eine ihm entsprechende Eintiefung des anderen Steins einpaßt ( gewöhnlich φίλιωμα oder φήλιωμα, θήλειωμα genannt), so daß ein Verrutschen der Stufe nach unten vermieden wurde. Gesamte Breite : 1,02 m. H des rechten Steins vorne : 0,25; des linken : 0,265. L des rechten Steins : 0,88; des linken : 0,765 m. ( Abb. 2).Ausgeglichen, glatt ist die Oberfläche der beiden Porossteine auf ihrer Oberseite, jedoch auf ihren senkrechten Seiten nur in deren oberem, 16 cm hohen Teil, wogegen ihr unterer Teil unbearbeitet blieb, da er, weil unterhalb der Euthynterie, verdeckt und nicht sichtbar war.Durch die Ritzlinien, die in die Oberseite der Porosblocke parallel zu den Kanten geritzt sind, damit sie die Steinmetzen bei der Verlegung der oberen Steine leiteten, ist der Vorsprung der untersten Stufe auf drei Seiten der Basis auf 0,117 m festgelegt.Auf der rechten langen Seite und an der Rückseite weist der Vorsprung auf der Oberseite einen flachen, rechtwinkligen Einschnitt ( 0,075 X 0,067; T 0,01 m ) und bei ihm eine längliche, muldenförmige Aushöhlung auf (0,14 X 0,04; T 0,03 m ). Der Zweck dieser Eintiefungen ist nicht bekannt.Rückwärts im Abstand von 0,612 - 0,627 m von der vorderen Kante und beinahe parallel mit ihr ist die Oberseite der beiden Porossteine 3-5 mm tiefer bearbeitet ( A b b. 3 ). Die durchdiese Vertiefung und die erwähnten Ritzlinien begrenzte Fläche ist rauh gelassen, da sie einem oberen Stein als Bettung diente. Diese Bettung hat genau die gleichen Maße ( 0,798 - 0,80 X 0,51 m ) wie der vordere Block der oberen Stufe mit dem Kroisos - Epigramm ( 0,798 X 0,51 m. H 0,24 m ) (Abb. 4 und 5). Der Stein dieses Blocks ist Marmor, entweder Marmor von Agrilesa ( nahe Sunion ) oder jedenfalls ein einheimischer und kein parischer Marmor, wie man zuerst gemeint hat.Zu dem beschrifteten Block ist der ergänzende rückwärtige hinzugefunden worden, der aus Marmor des gleichen Bruchs besteht ( 0,798 - 0,80 m x 0,55 m. H 0,245 m ) ( Ab b. 6 ).Die nur flüchtig zubehauene Rückseite zeigt an den Senkrechten und an der horizontalen Oberseite sorgfältige Anathyrose mit Anpassung an die entsprechende Anathyrose des vorderen Blocks, mit dem der rückwärtige durch Schwalbenschwanzklammern verbunden war. Zu den 37 cm voneinander entfernten Bettungen ( L 0,048 ) in Schwalbenschwanz- oder Axtform sind die entsprechenden, gleich großen Einlassungen hinten auf der Oberseite des beschrifteten Blocks erhalten (Abb. 7 a und 7 b).Die Vorderseite ist, ebenso wie die Unterseite, mit dem Spitzmeißel rauh gearbeitet (Abb. 8). Sie war daher nicht sichtbar. Aus dem gleichen Grund ist die Oberseite des Vorsprungs auf der schmalen und auf der rechten langen Seite des Blocks nicht geglättet.Auf der Oberseite beider Blöcke sind parallel zu den Kanten die geritzten Hilfslinien erhalten, die die Lage der obersten Stufe, d.h. der Plinthe des Bildwerks, und dazu die Maße für den Vorsprung der Stufe darunter angeben : je 0,117 m an den langen Seiten und der vorderen Schmalseite sowie 0,07 m an der rückwärtigen Seite ( A b b. 9 ). Demnach erhält man für die Länge und Breite der Plinthe die sicheren Maße von 0,873 X 0,564 m. Nämlich aus dem Längenmaß der beiden Blöcke der mittleren Stufe ( 0,51 + 0,55 = 1,06 m ), das um die Breite des Vorsprungs vorne um 0,117 m, hinten um 0,07 m, insgesamt um 0,187 m, verringert wird, die Plinthen- länge von 0,873 m, und aus dem Breitenmaß der mittleren Stufe ( 0,798 -0,800m), das um das Maß der seitlichen Vorsprünge verringert wird ( 2 X 0,117 = 0,234 m), die Plin- thenbreite von 0,564 - 0,566 m. Für die Höhe der Plinthe nehmen wir dasselbe Maß wie bei der mittleren Stufe an, 0,24 m.Die zwischen den beiden Marmorblöcken bestehende Höhendifferenz wird durch die Verlegung des rückwärtigen Blocks auf der 3-5 mm vertieften Fläche der unteren Stufe ausgeglichen. Die Verlegung auf dem tieferen Boden diente der Sicherung der Stufe vor dem Verrutschen.Nehmen wir auch für den rückwärtigen Vorsprung 0,117 m an, dann maß die unterste Stufe der Basis in der Länge 1,294 und in der Breite 1,02 m. Infolgedessen fehlt nur ein quer verlegter Porosblock (L 41,4- 53 cm; Br 102 cm ).Unbekannt ist, ob die Dreistufenbasis gleich auf dem Erdboden auflag, oder ob eine Zwischenschicht untergelegt war.Die Blöcke waren von dem früheren Besitzer des Ackers S. Sideris zum Aufbau seiner verfallenen Landhütte nahe beim Fundort der Basis verwendet worden, die sich nach der Aussage von Sideris zwischen dem von uns wieder ausgegrabenen kastenförmigen Grab (T 0,93; L 1,90; Br 0,91 m. A b b. 10 ) und einem anderen, noch nicht wiederentdeckten Grab befunden hatte und von den Antikenräubern auseinandergenommen worden war. Den Block mit der Inschrift übergab Sideris selbst dem Nationalmuseum. Nach einer anderen Mitteilung, die mir Vorjahren der damalige Antikenwächter von Vari, Georg Tsirikos, machte, war die Basis intakt erhalten. Sie hat oberhalb einer der modernen Asphaltstraße parallelen antiken Straße gestanden, die wir am unteren Rand des Hügels fanden. In den felsigen Boden sind mannigfache Radspuren von Wagen eingetieft (Abb. 11).Die aufgeschüttete Erde des Hügels war von den Antikenräubern durchwühlt, alle aufgedeckten Skelett- und Brandgräber waren geplündert; beinahe unversehrte Lekythen und die Scherben anderer Lekythen kamen aus der Füllerde des kastenförmigen Grabes (Abb. 10). Der frühere Besitzer des Ackers übergab uns ausserdem den Deckel ( Dm 24,3 cm. Abb. 12 a) und die Attaschen ( L : a, 9,8; b, 10,5; c, 5,3 cm. Abb. 12 b) eines als Aschenurne verwendeten Bronzekessels, die er nach der heimlichen Ausgrabung des Hügels selbst eingesammelt hat, nach seiner Aussage einer Grabung von Fremden.Der Tymbos gehört der Familie des Kroisos. Er besetzt auch ein Stück des südöstlich angrenzenden Ackers im Besitz des Vas. Pantos oder A. Stu- raitis; es liegt auf ihm noch ein weiterer Tymbos gleich neben dem ersten.In dem Familienhügel dürfte neben und unter dem Bild auch die Knochenasche von Kroisos beigesetzt gewesen sein. Denn nach dem Wortlaut des Epigramms war Kroisos in einer Schlacht unter den Vorkämpfern gefallen. Und die Gefallenen oder überhaupt die in der Fremde Gestorbenen pflegten zumindest die Athener, indem sie die Urne mit der Asche überführten, im Land ihrer Väter zu bestatten, wie wir in einer eigenen Studie nachzuweisen hoffen.Aus bekannten Gründen ist die Ausgrabung nicht beendet. Ist sie erst abgeschlossen, wird der Platz zu enteignen und ein Zementabguß des Kuros sowohl wie seiner Basis an Ort und Stelle zu errichten sein. Die Dreistufenbasis des Kroisos ist die erste wiedergefundene Kurosbasis dieser Art, die erste mit bekanntem Fundort, und lehrt uns vieles.
Subject:
Subject (LC):
Keywords:
γλυπτά, Ανάβυσσος
Notes:
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